Generalinstandsetzung der Talsperre Weida
Die Talsperre Weida staut den gleichnamigen Fluss im ostthüringischen Landkreis Greiz. Die zwischen 1949 bis 1956 errichtete Stauanlage diente der regionalen Trinkwasserversorgung, dem Hochwasserschutz, der Niedrigwasseraufhöhung sowie der Energieerzeugung durch Wasserkraft. Heute steht die Talsperre im Verbund mit den Talsperren Zeulenroda und Lössau und ist in erster Linie dem Hochwasserschutz sowie der Niedrigwasseraufhöhung gewidmet. Die Talsperre dient zudem zahlreichen Tier- und Pflanzenarten als Rückzugsort. Für die Menschen der Region ist „die Weida“, wie sie liebevoll genannt wird, Wanderparadies und Naherholungsgebiet.
Das Absperrbauwerk und die Nebenanlagen der Talsperre Weida müssen nach 68 Jahren Dienst instandgesetzt werden. Im Fokus der Maßnahme stehen die Herstellung der normgerechten Tragsicherheit, die Gebrauchstauglichkeit und die Dauerhaftigkeit für einen sicheren Betrieb der Talsperre.
Live und im Rückblick: Das Vorhaben im Zeitraffer!
Die Talsperre Weida wurde aus Betonen mit Sulfathüttenzement erbaut. Die Instandsetzung der Bauwerke muss aufgrund der Verträglichkeit mit Betonen aus Sulfathüttenzement erfolgen. Heutzutage wird Sulfathüttenzement nicht mehr produziert, sodass am Fingerinstitut in Weimar eine für die Arbeiten an der Talsperre Weida entsprechende Betonrezeptur auf Basis des Sulfathüttenzementes entwickelt wurde. Bevor die Mischung verbaut werden darf, musste die Betonrezeptur einen Antrag für eine bauaufsichtliche „Zustimmung im Einzelfall“ durchlaufen. Die Zustimmung wurde durch das Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft im Juni 2024 erteilt.

Es erfolgten Modellversuche, deren Ziel der Nachweis der hydraulischen Wirkungsweise für die Betriebseinrichtungen unter geänderten hydrologischen und betrieblichen Randbedingungen war. Geprüft wurde, welche baulichen Maßnahmen erforderlich sind, um die Belastung der Bausubstanz bei Hochwasserereignissen so gering wie möglich zu halten.

Der Ersatzneubau der Brücke wurde bereits 2013 abgeschlossen.

Die potenzielle Energie des Talsperrenwassers wurde bis Ende der 1960er Jahre zur Stromerzeugung für das Pumpwerk des alten Wasserwerks genutzt. Das Wasser wurde dazu durch eines der Grundablassrohre der Hauptmauer einer Turbine zugeleitet. Das ehemalige Rohwasserpumpwerk hat nach Einstellung der Trinkwasserversorgung aus den Weidatalsperren seine ursprüngliche Funktion verloren.
Das Gebäude wird abgerissen und an seiner Stelle das neue unterirdische Auslassbauwerk der Grund- und Betriebsauslässe errichtet.

Die Hauptmauer ist als Gewichtsstaumauer aus Beton mit luftseitiger Bruchsteinverblendung ausgeführt.
Wesentliche Maßnahmen:
- Abdichtung der Wasserseite mit Geocomposit-Abdichtung (Wasserseite)
- Erneuerung der Entnahmeeinrichtungen
- Erneuerung/Ergänzung der Einrichtungen für die Bauwerksüberwachung
- Sanierung der Natursteinflächen (Luftseite)
- Erneuerung der Mauerkrone
Ein Konzept für Instandsetzung/Rückbau wird erarbeitet. Die Umsetzung der Maßnahmen erfolgt nach der Generalinstandsetzung der Talsperre Weida.

Das ehemalige Wasserwerksgebäude ist seit dem Aufbau des Fernwasserversorgungssystems Anfang der 1970er Jahre ohne Funktion. Im Zuge der Generalinstandsetzung wird es zurückgebaut.

Ein Konzept zu Instandsetzung oder Rückbau wird durch Untersuchungen vorbereitet. Die Umsetzung der Maßnahmen erfolgt nach der Generalinstandsetzung und dem Probestau der Talsperre.

Im Zuge der Generalinstandsetzung der Talsperre Weida wird die Sattelmauer grundhaft instandgesetzt und deren Hochwasserentlastungsanlage umgestaltet, um deren hydraulische Leistungsfähigkeit entsprechend der normativen Anforderungen an große Talsperren wesentlich zu vergrößern und damit die Hochwassersicherheit der Talsperre insgesamt zu verbessern.
Weitere Maßnahmen:
- Abdichtung der Wasserseite mit Geocomposit-Abdichtung (Wasserseite)
- Erneuerung und Erweiterungen der Einrichtungen für die Bauwerksüberwachung
- Reinigung und Verfugung der Natursteinflächen auf der Luftseite und der Mauerkrone