Pflanzaktion an der Talsperre Schönbrunn
Trinkwasserschutz fängt beim Wald an
Zur gemeinsamen Aufforstung des Wasserschutzwaldes an einem Westhang der Trinkwassertalsperre Schönbrunn trafen sich Kolleg*innen von verschiedenen Standorten der Thüringer Fernwasserversorgung (TFW) am Samstag, den 19. Oktober 2024. Es herrschte teilweise dichter Nebel über der Talsperre, als die Mitarbeitenden der TFW sowie teilweise deren Angehörige zur Pflanzaktion vor herbstlicher Kulisse zur Tat schritten. Fachliches Know-how beim Setzen der Bäumchen steuerte die zuständige Revierleiterin Kati Fröhlich von Thüringen Forst bei. Das Ziel: den Schutzwald in der Wasserschutzzone I mit neuen Bäumen zu stärken, um die Trinkwasserqualität für die Region langfristig zu sichern. Rund 20 Freiwillige pflanzten im Laufe des Vormittags insgesamt 90 Weißtannen und 300 Roteichen am Steilhang der Talsperre. Die jungen Tannen erhielten sogenannte „Waldwunder“, Einzelschutzgitter aus Holz, um sie vor Wildverbiss zu schützen und so ein gesundes Anwachsen zu unterstützen.
Die TFW sieht die Aufforstung als entscheidende Maßnahme, um Erosion an den Hängen zu verhindern und den Eintrag unerwünschter Stoffe ins Wasser zu reduzieren. Da die Hänge im Einzugsgebiet der Talsperre zunehmend durch Klimaveränderungen belastet werden, ist es umso wichtiger, die Bodenstabilität und damit die Wasserqualität durch gezielte Bepflanzung zu fördern. Sabine Storch, Abteilung Umwelt- und Wasserressourcen-Management, erklärte:
„Leider macht der rasante, menschengemachte Klimawandel aktuell insbesondere die forstlichen Fichtenreinbestände zunichte, und die entstehenden Kahlflächen gefährden in der Folge auf verschiedene Arten und Weisen die Rohwasserqualität der Trinkwassertalsperren. Damit die Wasserschutzgebiete ihrer Schutzfunktion gerecht werden, ist es wichtig, schnell wiederzubewalden. Dabei müssen bodenschonende Techniken verwendet werden, klimawandelgerechte Baumartenmischungen gepflanzt oder gefördert und eine erosionsschützende, wasserschutzorientierte Waldstruktur entwickelt werden.“
Das Einzugsgebiet der Talsperre Schönbrunn zeichnet sich durch etwa 85 Prozent Waldfläche und nur wenige Siedlungsbereiche aus. Diese Waldfläche spielt eine entscheidende Rolle beim Schutz der Wasserqualität, denn die Talsperre dient dazu, Rohwasser für die Trinkwasseraufbereitung bereitzustellen. Die Fernwasserversorgung Südthüringen bereitet das Wasser zu Trinkwasser auf. So werden täglich rund 300.000 Menschen in Südthüringen mit frischem Trinkwasser aus der Talsperre Schönbrunn versorgt.
Unser Wasser ist eine wertvolle Ressource, die durch gezielte Schutzmaßnahmen nachhaltig gesichert werden muss. Eine weitere Aufforstungsaktion der TFW soll im Spätherbst 2024 an der Trinkwassertalsperre Tambach-Dietharz erfolgen.