TFW fördert Wiederbewaldung an der Trinkwassertalsperre Ohra
Aufgrund des rasant fortschreitenden Klimawandels mit seinen Begleiterscheinungen wie Starkniederschlägen mit daraus folgender verstärkter Bodenerosion etc. wird die Schutzfunktion der Wälder - gerade in Trinkwasserschutzgebieten - immer wichtiger. Auch der Wald an der Talsperre Ohra hat diese Funktion: Er bildet eine erste, wichtige Schutzbarriere gegen unerwünschte Stoffeinträge ins Rohwasser. Durch Waldkalamitäten wie den Borkenkäfer sind in den vergangenen Jahren jedoch verstärkt Kahlflächen entstanden, welche Erosionen und Stoffeinträge begünstigen.
Mit einer Pflanzaktion am 5. April 2024 leistete die TFW einen Beitrag zur Wiederbewaldung und damit zur langfristigen Sicherung der Wasserqualität in den Einzugsgebieten der Trinkwassertalsperren. Etwa 20 fleißige Helferinnen und Helfer hatten sich an diesem sonnigen Apriltag am Einsatzort im Tal des Silbergrunds an der Ohra-Talsperre versammelt. Nach einer kurzen Einweisung durch Christian Hecht, Revierförster beim zuständigen Forstamt Finsterbergen schritten sie mit Pflanzhacken zur Tat. Etwa sechs Stunden waren die Kolleginnen und Kollegen im Einsatz, um eine Kahlfläche von 2.680 m² wieder zu bewalden. Die Fläche wurde im Anschluss mit rund 335 Meter Zaun gesäumt, um die noch jungen Bäume vor Wildverbiss zu schützen.
Im Einzelnen wurden auf der TFW-eigenen Fläche eingebracht:
- 900 Traubeneichen
- 350 Spitzahorne
- 250 Flatterulmen
Außerdem wurden säumend entlang der Betriebsstraße gepflanzt:
- 25 Vogelkirschen
- 18 Wildrosen
- 8 Weißdorne
- 8 Gemeine Schneeball
- 7 Haselnusssträucher
- 5 Rote Holunder
- 5 Salweiden
- 2 Elsbeeren
- 2 Wildbirnen
Sabine Storch, Abteilung Umwelt- und Wasserressourcen-Management, hat die Pflanzaktion innerhalb der TFW initiiert und zeigt sich mit dem Ergebnis sehr zufrieden: „Wälder sind die günstigste Vegetationsform für Trinkwasserschutzgebiete. Kahlflächen und Bodenerosion stellen hingegen ein Risiko für die Trinkwasserversorgung dar. Wir brauchen resiliente, arten- und strukturreiche Laubmischwälder mit einer starken Kraut- und Strauchschicht, in denen auch bei Starkregenereignissen keine Erosion stattfindet, sondern das Wasser flächig versickert. Nur dann kann der Wald die Wasserqualität durch Bindung und Pufferung von Partikeln, Phosphor, Stickstoff und Schadstoffen unterstützen“, erklärt Storch, die für die TFW ein Leitbild Forst in Einzugsgebieten von Trinkwassertalsperren entwickelt. „Der Wald in den Trinkwasserschutzgebieten sollte so entwickelt und vor dem Hintergrund des Klimawandels stabilisiert werden, dass er auch weiterhin die Wasserqualität und Wasserquantität der Thüringer Talsperren positiv beeinflusst.“
Die Pflanzaktionen in den Einzugsgebieten der Trinkwassertalsperren sollen künftig regelmäßig, jeweils im Frühjahr und im Herbst, stattfinden. Die Pflege der Anpflanzungen und Schutzzäune übernimmt ein von der TFW beauftragter Forstdienstleister. Sowohl die Art der Wiederbewaldung als auch Pflegemaßnahmen sind dabei eng mit den Revierförstern vor Ort sowie dem Forstamt Gehren abgestimmt.