Staumauer Lütsche wird für Sanierung untersucht

Industriekletterer im Einsatz an der Staumauer

Industriekletterer seilen sich an der Staumauer ab und reinigen sie.
Reinigung der Luftseite der Staumauer mittels Hochdruckwasserstrahlen, Foto: TFW/Graner

Was kürzlich wie ein Klettertraining an der Lütschetalsperre aussah, war in Wahrheit ein wichtiger Schritt zur Instandhaltung der historischen Staumauer. Industriekletterer entfernten in luftiger Höhe den Moosbewuchs von der rund 2.800 Quadratmeter umfassenden Luftseite der Mauer – ein mühsamer Job, der Fingerspitzengefühl und Ausdauer verlangt.

Mit Hochdruckreinigern und Spachteln arbeiteten sich die Fachleute systematisch voran, um die Oberfläche der 90 Jahre alten Staumauer zu säubern. Diese Reinigung ist notwendig, um die Bausubstanz anschließend genau untersuchen zu können. Mittels Ultraschall und fotografischer Dokumentation wird nun geprüft, in welchem Zustand sich Mauerwerk und Fugen befinden. Die gesammelten Daten dienen als Grundlage für die geplante Generalinstandsetzung der Staumauer.

Bereits im Herbst war die wasserseitige Mauerfläche untersucht worden. Derzeit finden die Arbeiten auf der Luftseite statt – unabhängig vom Wasserstand des Stausees. Die im Winter abgesenkte Wasserlinie wurde planmäßig bis Mitte Februar gehalten. Seitdem fließt wieder Wasser zu – das Ziel ist es, den gewohnten Sommerwasserstand von 21,20 m über Pegelnullpunkt zu erreichen. Wann das allerdings der Fall sein wird, ist unklar: Im Winter fehlte es an Schnee, und auch die Regenmengen zu Jahresbeginn waren gering.

Eine ausgelegte kleine Matten, die als „Sonnenplatz“ für Kriechtiere dient.
Ausgelegte Dachpappe zur Erfassung von Reptilien, Foto: TFW/Graner

Aufmerksame Wanderer haben rund um die Stauanlage außerdem Kästen und Matten bemerkt. Was auf den ersten Blick wie Müll wirkt, gehört zur Biotopkartierung, die bereits seit einiger Zeit läuft. Die Matten dienen als „Sonnenplatz“ für Kriechtiere, die erfasst und gezählt werden. Entsprechende Hinweisschilder rund um die Anlage informieren über das laufende Projekt.

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