Sanierung des Hochwasserrückhaltebeckens Ratscher beginnt

Maßnahmen für mehr Hochwasserschutz

Der abgesenkte Stausee des Hochwasserrückhaltebeckens Ratscher.
In Vorbereitung auf die anstehenden Bauarbeiten wurde der Stausee entleert.

Das Hochwasserrückhaltebecken (HRB) Ratscher schützt seit 1983 die Anwohner*innen unterhalb der Schleuse sowie die Unterlieger ab Themar an der Werra. Es wirkt im Verbundsystem mit der Talsperre Schönbrunn und dem HRB Grimmelshausen, um ein gleichzeitiges Zusammenfließen von Hochwasserscheitelwellen aus der Werra und der Schleuse (mit Nahe und Erle) zu vermeiden. So konnte beispielsweise beim Hochwasser in der Weihnachtszeit 2023 ein Überschreiten des Vollstauziels verhindert werden. Damit das Becken auch künftig seiner wichtigen Funktion nachkommen kann, wird es in den kommenden Jahren umfangreich saniert.

Entleerung und Abfischung

Zwei Berufsfischer bergen einen Fisch an einer extra eingerichteten Barriere im Zuge der Abfischung am Stausee Ratscher.
Professionelle Berufsfischer*innen sind mit der Abfischung betraut.

Anfang März 2025 wurde die Stauanlage in Vorbereitung auf die Sanierung entleert und im Zuge dessen auch abgefischt. Die Abfischung hat die Thüringer Fernwasserversorgung an eine professionelle Berufsfischerei vergeben. Zuvor erfolgte eine erste Abfischung unterhalb des HRB Ratscher im Winterstau. Mit der Restentleerung in der ersten Märzwoche werden alle Fische im Staubereich des HRB entnommen. Die Fische werden entsprechend der Genehmigung umgesetzt oder verwertet: Geschützte Arten werden in Ersatzgewässer eingesetzt, z.B. im Tannenbach/Zulauf Talsperre Schönbrunn, gebietsfremde Arten (z.B. Marmor- und Silberkarpfen) als auch invasive Arten (z. B. Kamberkrebs) werden gemäß Genehmigung verwertet. Am Tosbeckenende wurde zum Abfischen ein durchgehender Feinrechen errichtet, um ein ungewolltes Abwandern aus dem Staubereich zu verhindern.

Zeitplan für die Sanierung der Stauanlage

Am Staudamm des Hochwasserrückhaltebeckens Ratscher beginnen die Arbeiten zur Einrichtung der Baustelle.
Die Einrichtung der Baustelle zur Sanierung des Hochwasserrückhaltebeckens hat begonnen.

Die Arbeiten am HRB Ratscher sollen bis Ende 2026 umgesetzt werden. Dazu gehören umfassende Maßnahmen zur Erhöhung des 630 Meter langen Damms sowie die Erneuerung der wasserseitigen Asphaltbetonaußendichtung. Mit einer vollständigen Erneuerung der Wellenumlenker auf der Dammkrone einschließlich deren Erhöhung soll die Sicherheit der Stauanlage auch für erhöhte Bemessungsgrenzen für Hochwasserereignisse angepasst werden. Weiterhin ist für die verwitterte Schutzschicht der Asphaltbetonaußendichtung eine komplette Erneuerung vorgesehen, um das Absperrbauwerk für weitere Jahrzehnte wasserseitig verlässlich zu versiegeln. Für die Arbeiten müssen die ausführenden Gewerke auf der Wasserseite weit unten am Damm ansetzen, was nur bei einem entleerten Staubecken möglich ist.

Das Zeitfenster zur Entleerung des HRB Ratschers wird so gering wie möglich gehalten. Dazu wurden alle stauabhängigen Arbeiten zeitlich zusammengefasst. Erst im Anschluss erfolgen die stauunabhängigen Arbeiten, während im Stauraum wieder das zufließende Wasser angestaut werden kann. Die Hochwassersicherheit bleibt während der gesamten Bauzeit gewährleistet. Während der Absenkphase und der Entleerungszeit erfolgt zudem ein umfangreiches Monitoring der Wassergüte: Dazu wurden mehrere Messstellen vom Zulauf bis zur Mündung in die Werra errichtet.

Geplanter Zeitraum:

  • Die Baustelleneinrichtung beginnt in der KW 10, zeitgleich erfolgen der Restabstau und die Abfischung
  • stauabhängige Arbeiten sind geplant vom 03.03.2025 bis 30.09.2025
  • stauzielunabhängige Arbeiten sind vorgesehen vom 30.9.2025 bis Ende 2026

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